„Kouté Vwa“: In Cayenne, ein Mord und sein Trauma dreizehn Jahre später

Doku-Fiction -Rezension von Maxime Jean-Baptiste mit Melrick Diomar, Yannick Cébret und Nicole Diomar (Belgien-Frankreich, 1:17 Uhr). Kinostart: 16. Juli ★★★☆☆
Von Guillaume Loison
Melrick Diomar (c.) in „Kouté Vwa“ von Maxime Jean-Baptiste. DIE ALCHEMISTEN
Um weiter zu gehen
Die Ermordung von Lucas Diomar, einer emblematischen Figur des Arbeiterviertels Mont-Lucas in Cayenne, im Jahr 2012 ist für seine Angehörigen und Nachbarn ein tiefes Trauma. Unter der Regie von Maxime Jean-Baptiste, einem Cousin des Verstorbenen, greift „Kouté Vwa“ dieses Trauma auf, interviewt Freunde und Familie und fängt mal die zu Lucas' Ehren errichteten Fresken, mal die Trommelkonzerte ein – Beschwörungen voller Schmerz und Wut. Der Film fängt nicht nur gekonnt die Heiligung des jungen Mannes ein, der halb Shakespearescher Geist, halb religiöse Ikone ist, durch ein Netz aus eindringlichen Geschichten und Bildern, sondern schildert auch ohne Pathos die eindringliche Tragödie der einfachen Menschen Guyanas, die in diesem fernen Land zwischen Dschungel und Meer gefangen sind.
Le Nouvel Observateur